13.03.2013

Liebesbriefwechsel

Liebste xxx,

meine freudige Erwartung, als ich bemerkte, dass eine Nachricht von ihnen für mich vorliegt, wich sogleich tiefer Bestürzung, als mir bewusst wurde, dass ihr Gemüt aufgrund meiner fortwährenden Abwesenheit negativ erregt zu sein schien. Ich möchte mein ehrliches Bedauern hierfür zum Ausdruck bringen und kann mich nur in sofern dafür Entschuldigen, indem ich ihnen die möglicherweise unbefriedigende Mitteilung machen muss, dass sich meine Nächte, dringlicher Geschäfte wegen, zur Zeit sehr verkürzen, was, wie sie in ihrer Nachricht so scharfsinnig bemerkten, auch mit der Tatsache zusammenhängt, dass es mit meiner Intelligenz nicht weiter hergeholt ist, als es mein Aussehen vermuten lässt. Um so mehr rührte es mein Herz und erfüllte es mich mit Stolz, dass sie meiner nicht Überdrüssig zu sein scheinen und mit soviel Nachsicht über meine Fehlfunktionen hinwegsehen. Im Weiteren seien sie sich gewiss, dass meine Empfindungen ihrer Person gegenüber noch so tief sind, dass ich ihre Verabschiedung als ihren sanften spott über meine eigenen Gefühle für sie empfinden musste, ohne jedoch ernsthaft gekränkt, sondern eher sehnsüchtig berührt zu sein. Glauben sie mir, wenn ich ihnen schreibe, dass meine Gedanken, nicht nur in nächtlichen Stunden, oft um sie und ihre Geschicke kreisen. Darum hoffe ich, dass sich in naher Zukunft die Gelegenheit ergibt, zumindest insofern übereinkommen zu können, dass wir unser gegenseitiges Interesse füreinander, bei einem Aufeinandertreffen an dieser Stelle, so weit wie möglich zu Stillen in der Lage sind. Bis dahin verweile ich schweren Herzens in dem Bewusstsein ihrer, zumindest temporären, Sehnsucht, für die ich mich unentschuldbar verantwortlich fühlen muss und baue sodenn, damit es mich nicht zu sehr betrübt, auf ihr sonstiges Wohlbefinden.


Liebste xxx, ich freue mich auf sie.

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