10.03.2010

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"Ich hab gehört, du erzählst neuerdings von mir im Radio." sagt das Känguru.
"Findeste nicht gut?", frage ich.
"Kommt drauf an, was du erzählst", sagt das Känguru.
"Nur Gutes", sage ich.
"Nur Lügen!", ruft das Känguru empört.
"Zum Beispiel?", frage ich.
"Zum Beispiel, dass ich ständig Sachen mitgehen lasse. Oder dass ich palettenweise Schnapspralinen fresse!"
Stumm deute ich auf die leere Packung Schnapspralinen neben der Schlafstelle des Kängurus und öffne danach den Schrank, in dem sich unzählige Aschenbecher zu bedohlichen Türmen stapeln.
"Die Geschichten haben sich genauso ereignet, wie ich sie erzählt habe.", sage ich. "Ich schreib ja immer gleich alles mit."
"Immer?", fragt das Känguru.
"Immer", sage ich.
"Alles?"
"Alles."
"Auch das jetzt?"
"Auch das."
"Na, dann will ich deinem Publikum mal was verklickern", sagt das Känguru.
"... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... .. .. ... .. .... ... .... .. .. ..... ... ....."
"Des schreib ich nicht", sage ich.
"So, das schreibste jetzt nicht?", fragt das Känguru.
"Nö", sage ich.
"Aber das jetzt wieder?", fragt das Känguru.
"Ja", sage ich.
Das Känguru schnuppert in der Luft herum. Daran erkennt man, dass es Hunger hat.
"Schreibst du immer noch?", fragt es.
"Ja", sage ich.
"Hör auf damit", sagt das Känguru.
"Nö", sage ich.
"Hör auf", sagt das Kängauru.
"Ich schreibe: Hör auf, sagt das Känguru", sage ich.
"Hör auf oder ich komm rüber und nehm dir den Stift weg."
"Ui. Da hab ich aber Angst", sage ich.
Das Känguru hüpft vom Tisch auf mich zu und versu

"Die Känguru-Chroniken" - Marc-Uwe Kling