27.04.2009

Briefe an Vera 1 - 23

1

Liebe Vera

Das Licht hier ist so sonderbar. Man erkennt die Menschen, die sich um einen 'rum bewegen, kaum. Es ist nicht zu dunkel, es blendet auch nicht, nur die Schatten liegen irgendwie falsch. Du solltest vorbeikommen und es dir ansehen. Es würde dich sicherlich amüsieren. Du lachst ja so gerne über unverständliche Dinge. Ich lache neuerdings auch wieder, aber nicht zu laut, um die Geier, die ich mir halte, nicht zu erschrecken. Sie schlafen immer, wenn ich nach ihnen schaue und ihnen die verwesenden Tiere - Katzen und Hunde meistens - bringe, die ich während meiner nächtlichen Autofahrten erlege. Kannst du dich noch an diese Fahrten erinnern? Wir waren oft zusammen und betrachteten die Kaninchen, die wie versteinert auf der Straße standen und in unsere Scheinwerfer blickten. Und du wurdest dabei immer ganz feucht. Vor allem, wenn ich sie erwischte.

Mir fehlt dein Lachen

Beckmann


2

Liebe Vera

Es schmerzt mich, an dich zu denken, doch ich denke zur Zeit fast nur noch an dich. Ich versuche, mich mit Erinnerungen wach zu halten, am Leben zu bleiben. Doch es gibt mittlerweile nicht mehr allzuviel, an das ich mich erinnere, ich habe sie alle ausgesaugt - die Erinnerungen. Ich sehne mich nach einer neuen Erfahrung, an die ich mich dann erinnern kann. Ich hoffe, wir treffen uns noch dieses Jahr.

In Sehnsucht

Beckmann


3

Liebe Vera

Nun sind sie aufgebraucht, die Erinnerungen. Du verschwimmst immer mehr zu einem Gespenst, ich weiß nur noch, daß es diese eine Nacht gab. Wo trafen wir uns? Ich glaube, daß es da eine Bautänzerin gab, aber ich möchte es nicht beschwören. Du bist inzwischen fast nur noch ein Name.

Ich möchte deine Hände sehen.

Ich frage mich, wann ich wohl deinen Namen vergessen werde. Weißt du eigentlich noch, wer ich bin?

Manchmal frage ich mich, ob du nicht das Mädchen warst, mit dem ich mich neulich so gut unterhalten habe, und ich habe dich nur nicht erkannt. Oder die, die mir in der Trambahn gegenüber saß. Sie hatte so tiefblaue traurige Augen, daß ich einen Moment daran dachte, ihr das alte Messer in die Brust zu rammen. Ich habe dir - glaub ich - von ihm erzählt - von dem Messer. Es ist ein Erbstück, daß ich von meinem Großvater bekommen habe, und auf der Klinge sind unverständliche Runen eingeritzt. Ich habe nie versucht, sie zu entschlüsseln, vielleicht ist es ja nur ein Kochrezept, aber mit diesem Messer schneide ich mir immer die Narben in den Körper, die du so bewundert hast.

Hast du?

Beckmann


4

Liebe Vera

Langsam kehren Bilder aus unserer Vergangenheit zurück. Als du für mich die Wildsau geschlachtet hast und wir das Blut getrunken haben. Ich habe es dir in den Ausschnitt geschüttet, und unter deinem vormals weißen T-Shirt traten deine Brüste rot hervor. Du hast gelacht. Ich fand es immer so schön, daß du lachtest, wenn ich etwas tat. Das war wie eine Bestätigung.

Dafür geht mir jetzt mein Zeitgefühl verloren. Nach der Tatkräftigkeit meiner Lunge zu schlissen dürfte ich etwa 6o Jahre alt sein, doch ich habe nicht viel Bartwuchs. Ich könnte nicht verbindlich sagen, ob ich volljährig bin, aber ich möchte auch keinen Kinderfahrschein lösen. Ich habe versucht, mich an Zahlen auf meinen Geburtstagstorten zu erinnern, und da war eine fünf - es könnten aber auch zwei gewesen sein.

Wie lange ist es her, daß wir uns zuletzt sahen? Vielleicht kannst du mir diese Frage beantworten. Schreib mir doch mal, ja?

Beckmann


5

Liebe Vera

Ich glaube, ich verlasse dich jetzt. Das klingt vielleicht komisch, da wir ja eigentlich nie zusammen waren. Ich weiß auch nur andeutungsweise, wie du unterhalb deines Kragens aussiehst, ich weiß von dir nur, was du mir geschrieben hast, und, daß wir uns irgendwann einmal gesehen haben. Bist du eigentlich blond?

Beckmann


6

Liebe Vera

Wie ist es dir ergangen, seit wir uns getrennt haben? Ich habe einen alten Brief gefunden, von dir, doch er war unverständlich. Ich konnte den Worten keinen Sinn mehr entnehmen, aber sie über auf mich immer noch eine Magie, eine Faszination aus. Ich würde dich gerne einmal wiedersehen, nur so, um über alte Zeiten zu reden.

Ich bin wieder in das alte Verhaltensmuster zurückgefallen und töte die Mädchen, mit denen ich schlafe meistens - danach. Meine Sammlung ist jetzt einiges größer geworden, willst du sie nicht wieder einmal sehen? Früher fandest du sie immer so toll.

Hast du zur Zeit einen Freund? Ich würde ihn gerne mal kennenlernen. Bring ihn doch mal mit.

Ich vermisse unsere Zeit

Beckmann


7

Liebe Vera

Abends, nachdem ich aufgestanden bin, steige ich immer in die Kanalisation hinab und jage Ratten durch die Rohre, die wie verrückt quieken. Wenn ich eine erwischt habe, beiße ich ihr immer den Kopf ab. Ich esse ihn nicht. Das erinnert mich an dich.

Ich hoffe, es geht dir gut

Beckmann


8

Liebe Vera

Ich denke in letzter Zeit immer seltener an dich, das macht mich traurig, aber wir haben uns so lange nicht mehr gesehen. Ich war auch lange nicht mehr zu hause, suche nach neuem, unerlebtem.

Seit einiger Zeit versuche ich, mich täglich umzubringen. Es hat noch nicht geklappt, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Vielleicht schaffe ich es ja doch noch, vielleicht ist dies mein letzter Brief an dich. Du sollst aber wissen, daß ich dich immer geliebt habe. Ich wünsche dir noch ein schönes Leben.

Ich vermisse dich

Beckmann


9

Liebe Vera

Ich glaube, ich schaffe es doch nicht.

Bitte komm zurück

Beckmann


10

Liebe Vera

Sie haben mich erwischt, wie ich gerade einem toten Mädchen die Brüste abtrennte. Ich wollte wieder einmal etwas essen. Ich esse wenig.

Jetzt haben sie mich in ein Heim gesteckt, ich bekomme dreimal am Tag Nahrung, einmal warm. Der Kaffee ist schlecht und die Wärter schrecklich unsensibel. Es gibt keine Frauen, das wäre zu gefährlich. Der Typ, der mit mir im Zimmer ist, ein glatzköpfiger ausgemergelter Greis, hat seinen drei Töchtern tote Eulen in die Vagina gesteckt. Das amüsiert mich, ich habe ich gefragt, warum er sie nicht gegessen hat - Eulen und Töchter. Die anderen sprechen nicht viel, und schreiben können die meisten nicht mehr.

Hier versucht jeder, sich umzubringen, darum ist es mir jetzt zu langweilig geworden. Ich habe jetzt eine neue Herausforderung: Überleben. Ich merke, wie mich die Drogen verändern.

Trotzdem habe ich dich nie vergessen

Beckmann


11

Liebe Vera

gestern war ich bei unserem Psychologen. Er ist ein kleiner dicker Mitsechziger mit schrecklich weißer Haut und feuchten Händen. Ständig kaut er auf irgendwas herum. Ich habe ihm das gesagt und er hat mir einen Spielgel vorgehalten. Ich sah ihm sehr ähnlich. Er sagte mir, daß ich im Schlaf von dir gesprochen hätte, und daß ich nur gesund werden kann, wenn ich dich vergesse. Ich habe doch noch nie im Schlaf gesprochen. Ich habe ihm gesagt, daß du der einzige Grund bist, warum ich überhaupt hier raus will. Er meinte, du bist nur Einbildung. Ich wußte gar nicht, daß ich so schöne Phantasien habe.

Das erheitert mich

Dein

Beckmann


12

Liebe Vera

ich weiß, es ist noch nicht lange her, daß ich dir geschrieben habe, doch ich muß dir sagen, daß sie meine Post kontrollieren, denn sie haben mit mir über meinen letzten Brief an dich gesprochen. Ich schreibe dir jetzt also nicht mehr, und versuche, dich zu vergessen, ich möchte hier heraus. Ich werde diese Briefe vermissen.

Ich liebe dich

Beckmann


13

Liebe Vera

Es ist lange her, daß ich geschrieben habe, aber ich weiß nicht, wie lange, dazu müßte ich wissen, wie lange ich in diesem Heim war. Sie haben mich jetzt entlassen und mir gesagt, daß ich jetzt gesund sei. Sie haben mir nie gesagt, was eigentlich meine Krankheit war, und als ich den Arzt das fragte, sagte er nur:

A: War ich krank? Bin ich genesen?

Und wer ist mein Arzt gewesen?

Wie vergaß ich alles das?

B: Erst jetzt weiß ich dich genesen,

Denn gesund ist, wer vergaß.

Er sagte, das sein von Nietzsche, ich sagte, daß sein Scheiße, er lachte und sagte, viel Glück im neuen Leben.

Ich möchte dich jetzt endlich wiedersehen, ich habe so lange gewartet. Leider sind meine Geier inzwischen gestorben, aber wir könnten uns ja unter den Trauerweiden bei dem kleinen See treffen, wo unsere Kinder ertrunken sind. Auch dort war ich lange nicht mehr.

Meine Liebe ist ungebrochen

Dein

Beckmann


14

Liebe Vera

Ich glaube, du hast mich vergessen, ich verstehe das nicht.

Machs gut, vielleicht schaffe ich es auch alleine.

Beckmann


15

Liebe Vera

Ich muß mich wohl daran gewöhnen, von dir keine Antworten mehr zu erhalten, aber ich schreibe dir trotzdem. Es ist nicht leicht, im neuen Leben Fuß zu fassen, und ich brauche diese Aussprachen einfach. Es hilft mir, meine Gedanken zu ordnen und zu verarbeiten, was ich tue. Ich habe mir einen Bungalow am Stadtrand gemietet und halte mir ein Rudel Wölfe in einem Zwinger, der den gesamten Garten einnimmt. Ab und an finde ich ein spielendes Kind und werfe es hinein, und dann setze ich mich an mein Fenster, zünde mir eine Pfeife an und schaue zu. Meistens dauert es nicht lange, denn sonst bekommen sie nichts zu essen. Manchmal zerfleischen sie sich auch gegenseitig - im Kampf um das Futter. Nachts kann ich wegen dem Bellen nicht schlafen. Nachbarn habe ich keine.

Das nächste Kind werde ich dir widmen

Dein

Beckmann


16

Liebe Vera

Neulich kam ein alter Mann vorbei und frage mich, ob ich nachts auch immer den Mond anschaue. Er sagte mir, daß im Mond die Zukunft geschrieben steht und man nur hinaufblicken muß - die ganze Nacht - und man kann sie lesen. Ich erstach ihn und warf ihn in den Zwinger. Die Wölfe rührten ihn nicht an. In der Nach schaute ich dann zum Mond und sah sein Gesicht. Ist das die Zukunft?

Dein

Beckmann

p.s.: Der Alte sah genauso aus wie der, der bei mir im Zimmer war, damals.


17

Liebe Vera

Es ist traurig, aber mein Augenlicht wird immer schlechter. Ich habe erst gestern wieder ein Päckchen Nudelsuppe mit einem Päckchen Reis verwechselt. Die Suppe war ungenießbar, doch ich brauche nicht viel zu essen. Ich muß in den letzten drei Wochen ungefähr 8 Kilo abgenommen haben, doch noch bin ich kräftig genug, um die drei Treppen zu meiner Wohnung hinaufzusteigen. Du kennst doch meine Wohnung? Diese netten drei Zimmer in der Altstadt, deren Fenster auf eine Einkaufsstraße zeigen. Früher saß ich da immer und blickte den jungen Pärchen nach, die zwischen Fast-Food-Lockalen, Schmuckgeschäften und Mode Boutiquen hin und her gingen, die Arme ineinander gehakt, ihr grünen Augen glitzernd von den goldenen Ohrringen in der Auslage, sein ständig besorgter Griff zum Portemonnaie, und seine vom Zigarettenrauch schon leicht gelblichen Zähne, die sie glücklich anlächelten, wenn sie an ihm auf und ab hüpfte, weil sie eine wunderschöne Brosche entdeckt hatte. Mit meinen Zähnen kann schon lange keiner mehr mithalten. Die drei Päckchen Filterlose, die ich am Tag rauche, werden mir von der Tochter des Zigarettenhändlers um die Ecke jeden Tag in die Wohnung gebracht, doch sie läutet nur, die kleine zehnjährige, und gibt sie mir an der Tür. Sie kommt nie herein. Schade.

Du solltest sie dir mal anschauen.

Beckmann


18

Liebe Vera

Meine Augen müssen ein bißchen besser geworden sein, denn ich kann mich ab und zu Morgens im Spiegel erkennen. Das, was ich sehe, erinnert mich immer mehr an den alten Mann, der damals in unserer Straße lebte, als ich noch jung war. Der, der nachts immer mit seiner Flinte rausging, um auf nächtlich herumlungernde Juden zu schießen. Ab und zu traf er auch welche. Er tat das so lange, bis die Juden ihn dann in seiner Wohnung aufhängten.

Sie liesen ihn hängen und niemand vermißte ihn. Nur ich habe jeden Tag zu ihm reingeschaut und beobachtet, wie die Verwesung langsam voranschritt. Ich sehe jetzt ungefähr so aus, wie er, nachdem er drei Wochen lang hing.

Schreib mir, dann schick ich dir ein Photo

Beckmann


19

Liebe Vera

Ich kann zwar nicht mehr viel erkennen, doch ich bin jetzt wieder dazu übergegangen, am Fenster zu sitzen und in die Straße hinunter zu blicken. Wie durch ein Wunder kann ich ausgezeichnet hören, und so lausche ich den Klängen des Lebens: Lachen und Schreien. Ich verhalte mich so wie so den ganzen Tag leise, damit ich höre, wenn eine meiner Mausefallen zuschnappt. Diese Mäuse sind eigentlich das einzige, was ich esse, denn mein Geld geht für Schnaps und Zigaretten drauf. Sie sind wohlgenährt, und so bin ich es auch. Wenn es zuschnappt, denn muß ich immer an allen Plätzen nachschauen, denn ich sehe jetzt wieder so schlechte, daß ich nur fühlen kann, ob eine Maus in der Falle ist. Ich hab mir dabei schon oft die Finger eingezwickt, aber das ist nicht so schlimm.

Komm doch mal vorbei

Beckmann


20

Liebe Vera

Seit gestern beobachte ich Nebelschwaben, die aus meinen Abflüssen in der Toilette und der Küche kriechen. Anfangs habe ich sie nicht beachtet, doch jetzt habe ich Angst, die Fenster zu öffnen, denn es hat sich mittlerweile so viel Nebel angesammelt, daß Passanten wohl die Feuerwehr rufen würden, wenn sie ihn aus meinen Fenstern quillen sehen würden. So viel macht es mir aber auch nicht aus, denn ich sehe ja sowieso nicht so gut, und riechen tut er nicht.

Neulich gab es einen Stromausfall und meine Küchenuhr, die mit den roten Leuchtziffern, die einzige, die ich habe, ist ausgefallen, und ich kann sie nicht mehr stellen, jetzt weiß ich überhaupt nicht mehr, wie spät es ist.

Na ja, was ist schon die Zeit, wenn man auf dich wartet?

Beckmann


21

Liebe Vera

Heute ist mir eingefallen, daß es ja sein könnte, daß du mir geschrieben hast und der Brief schon lange in meinem Briefkasten liegt, also bin ich hinuntergegangen und habe nachgeschaut, doch es war keiner da. Das hat mich traurig gemacht. Weil ich schon mal unten war, bin ich gegenüber in ein Café gegangen. Ich habe eine Espresso getrunken, hab fast vergessen, wie so etwas schmeckt. Bei dem Sonnenlicht konnte ich auch wieder etwas besser sehen. Ich denke, daß ich meine Wohnung jetzt doch einmal durchlüften werde, vielleicht finde ich meine Fallen leichter. Die Bedienung hat mich an mein Bild von dir in meiner Erinnerung erinnert. Eine zarte Frau von unschuldiger Schönheit aber mit einem sündhaften Lächeln. Ich wüßte gerne, wie du wirklich aussiehst, oder zumindest, wie du damals ausgesehen hast.

Ich liebe Dich

Beckmann


22

Liebe Vera

Ich habe mein altes Röhrenradio wieder hervorgeholt und war erfreut, zu bemerken, daß es noch funktioniert. Du kannst dich doch sicherlich noch an diese Geräte erinnern, wenn man sie einschaltet, dann dauert er ersteinmal fünf Minuten, bis sie warm geworden sind, und dann kommt Musik. Ich habe einen Klassiksender gefunden, und auch einen mit moderner Musik, doch meistens stelle ich einen Sender ein, der fast nur Worte bringt. Ich habe ja nicht all zu oft Gelegenheit, Menschen beim Sprechen zuzuhören. Jetzt sitze ich oft Stundenlang vor diesem leicht leuchtenden Apparat und blicke in die Ferne hinter meiner schmutzig-grauen Wohnzimmerwand. Was die Stimmen sagen, verstehe ich nicht, doch es ist angenehm, einfach nur den Klang zu hören. Wenn ich dann zu Bett gehe, meistens graut schon der Morgen, denn schwirren mir Erinnerungen an Worte, die ich einst gekannt habe, im Kopf herum und das im Radio gehörte gewinnt an Bedeutung, doch meist wache ich dann schweißgebadet auf, habe nur kurz geschlafen, vielleicht eine Stunde, und habe sofort alles wieder vergessen. Doch der trocken-ascherne Nachgeschmack auf der Zunge bleibt, und das Wissen, daß es etwas gab, was ich wußte, und das es nicht mehr gibt. Dann setze ich mich wieder vor meine schmutzig-graue Wohnzimmerwand und schalte das Radio ein.

Kannst Du Dich an etwas erinnern?

Beckmann


23

Liebe Vera

Ich merke langsam, daß es mit mir zu Ende geht, ich werde nicht schwächer, doch meine Zeit ist nah, daran besteht kein Zweifel. Ich bin nur froh, daß ich hier auf meinen Tod warten kann, nicht in irgendeiner Anstalt, in der man nicht einmal in Frieden sterben darf. Bitte, liebe Vera, tu mir zum Abschied noch einen Gefallen: Wo auch immer ich begraben werde, geh niemals an mein Grab. Nachdem ich jetzt so lange nichts von dir gehört habe, möchte ich auch nach meinem Tod dich so in Erinnerung behalten, wie du warst, einst, an einem Sommerabend in Rom.

Beckmann