15.03.2013

Ging Dir nach im Wind

Ging Dir nach im Wind, Deine Haare flogen,
Wolken kamen wild, als ob sie die Berge zogen.

Und auf unserem stürmischen Abendgange,
Lehnte sich der Wind unter Deinem Schleier, dicht an Deine Wange,
Preßte Deine Kleider um die Knie, wollt' Dich halten
Wie ein Freier, dessen Hände sich um Deinen Körper falten.
Wie ein Tänzer wirbelt, wollt' er Dich entzücken,

Aber Du - lachst ihn aus, wendest ihm den Rücken.
Und der Wind läuft nebenher, fährt Dir um die Schläfen,
Muß im Dunkel, wie ein Hund, abgewiesen kläffen.

Max Dauthendey
Max Dauthendey (* 25. Juli 1867 in Würzburg; † 29. August 1918 in Malang auf Java) war ein deutscher Dichter und Maler. Der Vater von Max Dauthendey, Karl Dauthendey, siedelte als deutscher Kolonist in St. Petersburg, drei Jahre vor der Geburt Max Dauthendeys zog die Familie Dauthendey nach Würzburg um. Dauthendey wuchs in Würzburg als Sohn wohlhabender Eltern auf und erlebte eine glückliche Kindheit, die durch den frühen Tod seiner Mutter Caroline Dauthendey 1873 getrübt wurde.

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen