Für manche mag das wie Langeweile erscheinen: "Wer sich völlig gegen Lageweile verschanzt, verschanzt sich auch gegen sich selbst. Den kräftigsten Lebenstrunk aus dem eigenen innersten Born wird er nie zu trinken bekommen.", schrieb Friedrich Nietzsche. Damit deutete er die positive Funktion der Langeweile an: Sie kann Menschen mit ihren - wenn auch unterschiedlich ausgeprägten - Interessen wieder in Verbindung bringen. So verstanden, ist die Langeweile ein Durchgangsgefühl, eine Inkubationszeit - obwohl sie sich manchmal anfühlt, als würde sie nie vergehen.
Und wie kann eine innere Aktivierung glücken? "Durch Leere" sagt die Psychologin Ulrike Zöllner, die an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Zürich lehrt. "Nichts planen, nichts suchen oder wollen, nichts hoffen oder wünschen, nichts fürchten oder vermeiden - dann kristallisieren sich Interessen und Haltungen heraus. Sie entwickeln sich aus Gednaken, Gefühlen und Fantasien, die nicht forciert werden."
"Psychologie Heute" - März 2009
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