25.09.2009
Der Krake
Eine ungeheure schlüpfrige Masse, wohl an die zweihundert Meter lang und breit, von sahnig weißem Glanz, trieb auf dem Wasser; unzählige lange Arme strahlten von ihrer Mitte aus und schlangen und wanden sich wie ein Knäuel Anakondas, als wollten sie blindlings jedes unselige Geschöpf ergreifen, das sich in ihre Reichweite verirrte. Kein Vorn und Hinten, kein Gesicht war erkennbar, kein faßliches Zeichen von Empfindung oder Instinkt:vor uns auf den Wellen schlängelte sich ein gespenstisch formloses, wesenloses Stück Leben, unergründbar wie der Zufall.
"Moby Dick" - Hermann Melville
21.09.2009
die entzündete Umgebung

Franz Kafka - "Die Verwandlung"
19.09.2009
15.09.2009
13.09.2009
zum ficken
gerne und gut ficken bedeutet nicht, dass ich es so oft wie möglich will. ich will nur den, der gut riecht. ich will nur den, der auch gut aussieht. ich will nur den, der vor und nach dem sex eine astreine grammatik sein eigen nennt, und während des akts mehr als zwei techniken und mehr als zwei zentimeter. ich will - vorzugsweise - den, der mich liebt, oder aber den, der mich wenigstens achtet und das auch beim sex zum ausdruck bringt.
ich will niemanden ficken, weil es sich gerade anbietet. ich ficke keine gelegenheiten. das habe ich mit 16 getan, als mir das ficken noch wichtiger war als derjenige, mit dem ich fickte und ficken eine schöne art der selbstinszenierung war: wie geil/versaut/verrucht/tabulos/sinnlich bin ich? um sich hinterher dann auf die eigene flanke zu klopfen, um zu sagen: gott, war ich geil.
erschreckend, dass es aber viele leute gibt, die genau das machen. ficken um zu ficken. ficken für die niedere selbstachtung und die unfähigkeit, den anderen zu achten.
c17h19no3
ich will niemanden ficken, weil es sich gerade anbietet. ich ficke keine gelegenheiten. das habe ich mit 16 getan, als mir das ficken noch wichtiger war als derjenige, mit dem ich fickte und ficken eine schöne art der selbstinszenierung war: wie geil/versaut/verrucht/tabulos/sinnlich bin ich? um sich hinterher dann auf die eigene flanke zu klopfen, um zu sagen: gott, war ich geil.
erschreckend, dass es aber viele leute gibt, die genau das machen. ficken um zu ficken. ficken für die niedere selbstachtung und die unfähigkeit, den anderen zu achten.
c17h19no3
Kind und Buch
»Komm her einmal, du liebes Buch;
Sie sagen immer, du bist so klug.
Mein Vater und Mutter, die wollen gerne,
Daß ich was Gutes von dir lerne;
Drum will ich dich halten an mein Ohr;
Nun sag mir all' deine Sachen vor.
Was ist denn das für ein Eigensinn,
Und siehst du nicht, daß ich eilig bin?
Möchte gern spielen und springen herum,
Und du bleibst immer so stumm und dumm?
Geh, garstiges Buch, du ärgerst mich,
Dort in die Ecke werf' ich dich.«
Wilhelm Hey
Johann Wilhelm Hey (* 26. März 1789 in Leina; † 19. Mai 1854 in Ichtershausen) war ein Pfarrer und Fabeldichter. Berühmt wurde er als Fabeldichter dank seiner im Jahre 1833 anonym erschienenen Fünfzig Fabeln für Kinder und Noch fünfzig Fabeln für Kinder (1837), mit schönen Illustrationen von Otto Speckter.
Sie sagen immer, du bist so klug.
Mein Vater und Mutter, die wollen gerne,
Daß ich was Gutes von dir lerne;
Drum will ich dich halten an mein Ohr;
Nun sag mir all' deine Sachen vor.
Was ist denn das für ein Eigensinn,
Und siehst du nicht, daß ich eilig bin?
Möchte gern spielen und springen herum,
Und du bleibst immer so stumm und dumm?
Geh, garstiges Buch, du ärgerst mich,
Dort in die Ecke werf' ich dich.«
Wilhelm Hey
Johann Wilhelm Hey (* 26. März 1789 in Leina; † 19. Mai 1854 in Ichtershausen) war ein Pfarrer und Fabeldichter. Berühmt wurde er als Fabeldichter dank seiner im Jahre 1833 anonym erschienenen Fünfzig Fabeln für Kinder und Noch fünfzig Fabeln für Kinder (1837), mit schönen Illustrationen von Otto Speckter.
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